Er hatte nicht nur vier Saisonsiege in der Tasche auf der Rückreise von den USA nach Europa, wo nun mit Val d’Isère, Val Gardena und Alta Badia die ersten Rennen in den Alpen stattfinden: Marco Odermatt hatte sich auch einen Bilderrahmen mit einem Raubvogel unter den Arm geklemmt – der symbolische Preis für seinen ersten Sieg im Riesenslalom auf der «Birds of Prey» in Beaver Creek. Damit hat er eine der wenigen Lücken in seinem grandiosen Palmarès geschlossen.
Marco Odermatt ist mit vier Siegen in sechs Rennen ein Saisonstart geglückt wie noch nie – und das im Olympiawinter. Einen Anflug von Zweifeln im Spätsommer, als der vierfache Gesamtweltcupsieger meinte, künftig eigentlich nur noch verlieren zu können, hat er mit einem rigorosen und alles übertreffenden Auftakt weggewischt: Siege in allen Season-Openern, erster Riesenslalom, erster Super-G, erste Abfahrt der Saison gewonnen. Und dann eben noch der Lückenschluss in Beaver Creek. Nach einer Negativserie dort bedeute ihm gerade dieser Erfolg besonders viel, sagte er nachher.
Bei 49 Weltcupsiegen ist der 28-jährige Nidwaldner angekommen – ein Jubiläum steht früher oder später also bevor und auch der Aufstieg in den Geschichtsbüchern: Unter den erfolgreichsten Weltcupfahrern liegt auf Rang 4 Alberto Tomba mit 50 Siegen, davor Hermann Maier (3./54), Marcel Hirscher (2./67) und der kaum einholbare Ingemar Stenmark (1./86). Noch bevor Marco Odermatt ab dem 7. Februar in Bormio zu seinen Olympiarennen startet, könnte es schon das eine oder andere zu feiern geben.
(Foto: John Locher/Keystone)
